Privatpraxis für Psychotherapie in Köln – Regina Liebermann

Therapie bei Boreout in Köln

Boreout

Sie fühlen sich von der Arbeit gestresst und ausgelaugt? Und das, obwohl sie im Büro gar nicht von Aufgaben überschüttet werden? Dann ist es möglich, dass sie unter einem Boreout leiden.

Der Begriff „Boreout“ erfuhr erstmals 2007 öffentliches Interesse und ist in der Gesellschaft noch nicht besonders populär. Er leitet sich aus dem Englischen von „to bore“ (= „sich langweilen“) ab und bezeichnet eine chronische Unterforderung am Arbeitsplatz. Wie ein Burnout kann auch ein Boreout negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben und ähnliche Symptome aufzeigen.

Wodurch entsteht das Boreout-Syndrom?

Ein Boreout kann aus einer starken und andauernden Unzufriedenheit entstehen, welche durch eine Unterforderung am Arbeitsplatz hervorgerufen wird. Dies hat nichts mit langen Wartezeiten oder Ähnlichem zu tun. Diese Unterforderung resultiert meist daraus, dass der Tätigkeitsbereich, also Arbeitsplatz und Aufgabenbereich, nicht zum Arbeitnehmer passen. Die ihm zugeteilten Aufgaben unterfordern den Arbeitnehmer, wodurch dieser das Gefühl bekommt, sein Potenzial nicht ausschöpfen und seine Ideen nicht mit einfließen lassen zu können. Dies kann auch der Fall sein, wenn zu wenige Aufgaben für den Arbeitnehmer bestehen. Betroffene haben dann das Gefühl, dass ihre erbrachte Leistung und Qualifikation nicht wertgeschätzt wird und empfinden es als unfair, dass sie nicht die Leistung erbringen können, zu welcher sie eigentlich im Stande gewesen wären. Diese mangelnde Auslastung führt dazu, dass der Arbeitnehmer seinen Job als „sinnlos“ empfindet.

Doch wieso löst dies nun ein Boreout aus? Der Mensch definiert zu einem sehr großen Teil sein Selbstwertgefühl über seine Arbeit und die Wertschätzung und Anerkennung, die er dafür erfährt. Bleibt das aus, kommt es zum Boreout. 

Weitere Faktoren, die zu einem Boreout führen können, sind ein Mangel an Geld und Zeit. Bekommt man wenig Geld, obwohl man viel leistet, stellt dies auch wieder mangelnde Wertschätzung dar. Des Weiteren können feste Präsenzzeiten, die nicht an das Arbeitspensum angepasst sind, ein Boreout begünstigen. 

Wichtig ist es, ein Boreout nicht mit Langeweile oder Faulheit zu verwechseln. Denn Betroffene wollen Leistung bringen und sich engagieren, bekommen jedoch nicht die Chance dazu und verlieren an Motivation und Selbstwertgefühl. Sie fühlen sich gefangen in Langeweile, Frust und Sinnlosigkeit.

Die Entstehung eines Boreouts hängt jedoch nicht nur lediglich vom eigenen Erleben ab, sondern auch von dem, was dieses Erleben in unserem Gehirn auslöst. Werden wir im Job gefordert, meistern Aufgaben und erfahren Wertschätzung, kommt es durch diese Erfolgserlebnisse zur Ausschüttung von Glückshormonen wie Serotonin. Diese Stoffe steigern unsere Stimmung und erhöhen für kurze Zeit unsere Leistungsfähigkeit. Bleiben wir jedoch unterfordert, werden weniger dieser Stoffe ausgeschüttet. Auch hier kann ein Boreout entstehen. 

Wie äußert sich das Boreout-Syndrom?

Betroffene des Boreout-Syndroms fühlen sich unterfordert, finden kein Interesse mehr an täglichen Tätigkeiten und langweilen sich. Bei einem Boreout lassen sich zwei Verhaltensweisen beobachten. Zum einen wird versucht, sich abzulenken, durch beispielsweise Telefonate, Soziale Medien oder das Verschicken von privaten Nachrichten. Zum anderen versuchen sie, ihre Unterforderung durch das Vortäuschen eines hohen Arbeitspensum und eine damit verbundene Überlastung und Stress zu kaschieren. Sie ziehen Aufgaben in die Länge, Berichten Kollegen von dem großen Berg an Arbeit, den sie bewältigen müssen oder machen sogar Überstunden. Manche starren stundenlang auf ihren Bildschirm, ohne zu arbeiten. Dies hat zum einen den Grund, dass sie nicht zugeben wollen, dass sie unterfordert sind, zum anderen, dass sie Angst vor Verlust ihres Arbeitsplatzes haben, wenn ihr Desinteresse sichtbar wird. Durch diese Verhaltensweisen ist es als Außenstehender schwer, ein Boreout zu erkennen.

Welche Symptome weisen auf das Boreout-Syndrom hin?

Die Symptome eines Burn- und Boreouts sind manchmal schwer zu differenzieren, da charakteristische Symptome des Burnouts ebenfalls im Fall eines Boreouts auftreten können. Es sind Symptome, die über die Arbeitszeit hinausreichen und somit die dauerhafte Verfassung betreffen. Man spricht auch von einem „Boreout-Syndrom“, da hier in der Regel mehrere Symptome gleichzeitig auftreten. 

Mögliche psychische Symptome sind Niedergeschlagenheit und depressive Verstimmungen bis hin zu einer Depression. Außerdem eine fortwährende Antriebslosigkeit sowie körperliche Erschöpfung. Aber auch Angstzustände und Schlaflosigkeit können Hinweise auf ein Boreout sein. Des Weiteren kann es passieren, dass sich Betroffene immer mehr von ihrem Umfeld isolieren und zunehmend zurückziehen. Generell fällt es jemandem, der unter Boreout leidet, schwer, sich zu konzentrieren. Auch ein gesteigertes Aggressionspotential kann in Zusammenhang mit einem Boreout entstehen.

Da psychische und soziale Faktoren ebenfalls Einfluss auf den Körper haben, kann es neben psychischen auch zu körperlichen Beschwerden kommen. Häufig leiden von Boreout betroffene Personen unter Schwindelgefühlen und Kopfschmerzen. Die psychosomatischen Auswirkungen reichen sogar bis hin zu Magen-Darm-Beschwerden, Verspannungen oder Hautausschlag durch Stress. Außerdem sind sie anfälliger für Infektionen.

Äußere Faktoren können zusätzlichen Einfluss nehmen. Beispielweise kann ein schlechtes Arbeitsklima dazu führen, dass die Symptome verstärkt werden. Aber auch der Druck in unserer Gesellschaft macht vielen zu schaffen. Stress und ein hohes Arbeitspensum werden als positiv gewertet und erwartet. Erschwerend hinzu kommt, dass jemand, der über psychische sowie physische Probleme aufgrund von Unterforderung klagt, auf wenig Ernsthaftigkeit und Verständnis.

Was kann ich tun, wenn ich betroffen bin?

Sollten Sie Boreout-Symptome bei sich beobachten, sind wir der richtige Ansprechpartner für Sie und helfen Ihnen gerne. 

Der erste wichtige Schritt lautet zunächst für Sie: Reflektieren ihr Verhalten und Empfinden! Es ist essenziell, sich seiner Situation bewusst zu werden und sie sich einzugestehen. 

Um nun einen Weg der Besserung einschlagen zu können, ist es notwendig aktiv zu werden. Auch wenn es viel Überwindung kostet, ist es notwendig, auf Ihre Vorgesetzte/ Ihren Vorgesetzen zuzugehen und Ihre Lage zu offenbaren. Zusammen können Sie Lösungen finden, um Ihr Tätigkeitsfeld an Ihr Profil anzupassen.

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